Pemperlprater


Eine Institution am “Innspielplatz” in Passau war einst der “Pemperlprater”. Noch heute erinnere ich mich gerne an meine Kinderzeit, wenn mir meine Mam eine Fahrt in dem Kinderkarussel erlaubte. Da waren kleine Pferdchen vor eine Kutsche gespannt, ein schwarzer Rappe oder auch ein Schimmel und während der flotten Fahrt musste man mit einer Art Schraubenzieher Ringe im Vorbeifahren aus einem seltsamen Gerät versuchen aufzugabeln. DAS war eine schöne Zeit! 🙂

Vor einigen Jahren jedoch – ich weiß nicht warum – hatte das wunderbare Karussel aus meiner Kinderzeit ausgedient und musste seinen angestammten Platz verlassen – es wurde verkauft. Meine Aufnahme stammt von einer “Miniausführung” des Pemperlpraters, der seit einiger Zeit auf dem Europaplatz in Passau steht.

8 Gedanken zu „Pemperlprater

  1. Hallo! Ich habe meine Kindheit in Passau verbracht und konnte, weil wir an der Innstraße wohnten, sobald der Pemperlprater auf der Innpromenade aufgestellt wurde, das bunte Treiben dort beobachten und die freudigen Juchzer der Kinder hören. Als ich dann groß genug war, durfte ich den “Fisch” mit den Silberringen und dem einen Goldring bedienen. Ich wollte mir gar keine Freifahrt verdienen, nur dieses Ehrenamt war mein Ziel. Ab und zu holte ich auch mal ein Bier für den letzten Herrn Zirnkilton, nicht in Flaschen sondern im Masskrug beim nahen Wirtshaus zum “Grauen Hasen”. Die langen Sommerferien waren für mich immer eine wunderschöne Zeit, dank Pemperlprater! Die Zeitungsartikel über ihn habe ich (seit 44 Jahren wohnhaft in Oberbayern), soweit möglich, immer gelesen, und bin mit meinen 69 Jahren nun ehrlich erschüttert über sein Schicksal = seit 2014 zwar von der Stadt Passau für einen symbolischen Preis von 1 Euro vom VDK zurückgekauft, aber seitdem eingelagert in einer Halle im Bayrischen Wald! Der Prater ist das älteste Karussell der Welt und damit doch ein weiteres Kulturerbe der Stadt Passau! Das darf doch nicht irgendwo in der Versenkung verschwinden! Inzwischen bin ich dem Förderverein für den Pemperlprater beigetreten und werde heute noch einen Brief an den 1. Bürgermeister Herrn Dupper persönlich schreiben: Es kann doch nicht sein, dass mit der Aufstellung des Praters so lange Zeit verplempert wird, bis dann “endlich” alle alten Zeitzeugen sich nicht mehr dafür einsetzen können! Ich bitte um reges Engagement! Christl

  2. Hallo Anne,
    so ein ähnliches Karussell gibt es noch bei uns auf dem Weihnachtsmarkt 🙂
    Leider ist es heute so, dass man nicht nur viele Dinge, sondern auch Menschen
    in der Arbeitswelt ausmustert, weil nicht mehr gebraucht 🙁
    Dein Minikarussell erstrahlt in einem wunderschönen Sonnenlicht, die kleinen
    Wölkchen erinnern mich an Zuckerwatte…..
    Liebe Grüße
    Eveline

  3. Hallo Anne, dass muss ein beeindruckendes Karussell gewesen sein, ich habe gerade den Wiki-Artikel gelesen. Das Foto gefällt durch den interessanten Bildschnitt und der ungewöhnlichen Perspektive 🙂

    LG und schönen Sonntag, Kerstin

  4. hallo anne, ja.. ich kann dich verstehen!! solch ein karussel bekommen wir immer in den weihnachtswochen in wiedenbrück zu sehen. liegt ungefähr 7 km von gütersloh entfernt. es hat so etwas gemütliches, keine hektik!! dir noch einen schönen samstagabend.. bis bald glg manfred

  5. Interesannte Geschichte und schöne Aufnahme mit klasse Bildschnitt! hab mal Bei Wikipedia nachgeschaut. 🙂
    Grüße Andreas
    Der Pemperlprater mit seinen 16 geschnitzten Rössern war in dreijähriger Arbeit von Engelbert Zirnkilton (*1804, † 1876), einem Deggendorfer Schuhmachermeister und Bildschnitzer, gebaut worden. Er kam erstmals am 1. Mai 1830 auf der Passauer Maidult zum Einsatz und wurde schnell zum beliebten Volksfestvergnügen. Zunächst wurde der Pemperlprater durch Muskelkraft betrieben. Ab dem Jahr 1926 drehte sich das Fahrgeschäft elektrisch. Um 1910 konnten 80 Personen auf 30 Pferden, zwei Hirschen und in vier Kutschen auf dem Pemperlprater fahren. Bis zum Jahr 1969 war das Fahrgeschäft in Besitz der Familie Zirnkilton.

    Bis Mitte der 1990er Jahre gehörte der Pemperlprater, als Attraktion auf der Innpromenade zum Passauer Stadtbild, dann zeitweise noch bis November 2003. Seither stand er unter anderem im Museumsdorf im Bayerischen Wald, auf Weihnachtsmärkten, auf dem Berliner Westernpark sowie einigen Volksfesten, wie etwa dem Deggendorfer Frühlingsfest oder der Regensburger Maidult. Nach mehrmaligen Eigentümerwechseln nahm sich der Passauer Peter Zimmermann im Jahr 2005 des Biedermeier-Schmuckstücks an. Neben den traditionellen Auftritten auf den Passauer Dulten sorgte das Karussell sogar in Florenz und in einem Freizeitpark in Templin für Aufsehen.

    Als das alte Fahrgeschäft von seinem Stammplatz auf der Innpromenade weichen musste, hat sich der VdK Bayern entschlossen, es vor dem Vergessen und dem möglichen Verfall zu bewahren. Damit konnte der Bestand des Pemperpraters gesichert werden. Der VdK ließ das Karussel anschließend ein Jahr lang von „Dimetria“, einer Behinderteneinrichtung des VdK Bayern in Straubing, aufwendig restaurieren.

    Vom 22. September bis 7. Oktober 2007 war der Bemperlprater auch auf der Münchner Wiesn vertreten.

    Im Jahr 2008 wurde der Bemperlprater schließlich zurück nach Passau geholt. Oberbürgermeister Albert Zankl konnte den Landesgeschäftsführer des VdK Bayern, Albrecht Engel, davon überzeugen, den Bemperlprater künftig im Rahmen der Maidult aufzustellen. Bei der diesjährigen Dult erhielt er einen familienfreundlichen, eher ruhigen Standort zwischen Parkhaus und Festzelt. Zudem soll es zukünftig auch im November oder Dezember wochenweise im Stadtzentrum (auf dem Nibelungenplatz) aufgestellt werden. Das Karussell kehrt damit in seine Heimat zurück.

    Ab 21. April war auch ein Modell des Bemperlpraters im Maßstab 1:10 in der Sparkasse Ludwigstraße zu sehen. Es wurde von Herbert Müller, dem Seniorchef der Firma Bosch Müller, gebaut. In der Adventszeit 2008 gastierte das Karussel auf dem Nibelungenplatz in Passau.

    1. Ach Andreas, das ist ja super was Du da gefunden hast. Ich danke Dir! Du hast mir echt eine große Freude mit dem Artikel gemacht. Ich wusste gar nicht, dass der Pemperlprater eine so lange Geschichte hat. Bin außerdem überrascht, dass da sogar bei Wikipedia was zu finden ist.

      lg und Dir ein schönes Wochenende

      Anne

  6. Schade, dass das Karussell ausgemuster wurde. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du da schöne Kindheitserinnerungen mit verknüpft hast kann ich mir gut vorstellen. 🙂

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